Gebt mir Papier und ein Schreibwerkzeug und ich werde die Welt aus den Angeln heben! (Nietsche)

Donnerstag, 24. Februar 2011

wir bei Nacht


nachts ist der schmerz am schönsten
wenn es ringsherum dunkel und leise ist
wenn alle worte geweint und alle tränen geschrien sind
wenn nichts mehr geht
außer da sitzen und in den himmel schauen
weil alles gelogen war und die sterne nichts von den 
wahrheiten wissen, die wir verschweigen
das es kein wir mehr gibt oder nie eins gab

wir schweben bereits seit jahren über diesem bett
und ich traue mich immernoch kaum zu atmen
wenn ich neben dir liege
nur um dich nicht aufzuwecken

du bist so schön, wenn du schläfst
und endlich mal still bist

und manchmal, wenn du so da lebst
da möchte ich am liebsten auf dir wohnen
möchte mein zelt auf deiner brust aufschlagen
und in deinem bauchnabel schlafen

ich wandere dann duch den haar-dschungel auf deinem unterarm immer weiter in richtung herzschlag 
und zähle dabei jedes muttermal über das ich laufe

ich weiß, du wirst aufwachen und deine sachen packen
alles wird so sein wie immer
ich werde dich nicht ansehen können
wenn du deine augen öffnest
will nicht sehen wie sehr du mich 
und diese nacht bereust

manchmal ist die wirklichkeit so nah
dass man meint sie berühren zu können

ich frage mich, ob wir jemals anfangen werden
aus unseren fehlern zu lernen?
doch die lüge schmeckt so süß bei nacht
und sonnt sich so gerne im mondschein

keine zehn minuten später fällt die tür ins schloss
ich rieche dich an meinem bettlaken und weine
es ist alles wie immer

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