Gebt mir Papier und ein Schreibwerkzeug und ich werde die Welt aus den Angeln heben! (Nietsche)

Donnerstag, 24. Februar 2011

wundermorgen



Die Nacht hatte sich gerade schlafen gelegt
als du Steine an mein Fenster warfst.
Sandkörner wohnten noch in meinen Augenwinkeln,
müde sortierten sich meine Wimpern
um dich schließlich mit ihrer vollen Pracht zu betrachten

Kein einziges Wort fand den Weg über unsere Lippen
während wir fort liefen,
immer weiter in die Richtung, aus der sich die Sonne ankündigte
weit genug weg vom Schlaf und der Nacht und unserem Leben
machtest du halt.
Zum ersten mal trafen sich unsere Blicke
Und ich, die ich so voller Erwartung und Glück war
suchte in deinem Gesicht vergeblich nach einem Ausdruck
der meine Gefühle erwiderte.
Das einzige das ich fand waren die Schatten einer aufgewühlten Nacht,
die sich unter deinen Augen zur Ruhe gelegt hatten.

Wir standen dort am Ende der Stadt, am Ende unserer Welt
und erst als ein Sonnenstrahl dein blasses Gesicht warm wusch
konnten wir uns aus der Starre lösen
die ausgelöst wurde durch das was wir beide wussten
aber noch nicht aussprechen konnten.
Die Worte nähten unsere Lippen von Innen zu.

Honigfarben leuchteten unsere Körper und übertünchten
scheinheilig, all das was zwischen uns lag.
Doch unsere Hände suchten und fanden einander.
Ich strich dir eine goldene Locke aus dem Gesicht
und bedeckte deine seidige Haut mit brennenden Küssen.
Dann biss ich dir ein letztes mal meine Liebe in deine Lippen
und du schicktest ein paar Tränen auf die Reise.

Unsere Tränen tanzten mit den Diamanten des Morgens
und benetzen unsere Haut mit einem schimmernden Glanz.
Unsere Körper waren so um-und ineinander verschlungen
das ich kaum mehr wüsste wo ich aufhörte und du begannst.

Die Minuten rauschten achtlos an uns vorbei und wir
merkten erst spät das unsere Zeit schon längst verstrichen war.
Mit aller Kraft hielten wir diesen leuchtenden Moment fest,
doch er taumelte langsam davon.
und wir mussten uns geschlagen geben.

Es war inzwischen Tag geworden,
die Sonne stand mahnend am Horizont,
und als wir uns ansahen war der Zauber der letzten Stunden verblasst.
wir waren nur noch leere Hüllen, zwei einsame Silhouetten deren Herzen das leuchten füreinander verlernt hatten, da standen wir nun, fern ab von unsere magischen Welt, in die wir uns vielleicht zu oft geflüchtet hatten.

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